TS-LV Schneerechen

Anwendungsbereich

Schneenetzrechen sind statische Lawinenschutzbauwerke, welche an steilen Hängen installiert werden, um das Auslösen einer Lawine zu verhindern. Sie werden meist zum Schutz besiedelter Gebiete und Infrastrukturbauwerke wie Straßen, Pipelines und anderer Transportwege, die durch Gebirgsregionen führen, verwendet. Schneenetzrechen sind ähnlich aufgebaut wie die größeren Schneenetze, sind jedoch effektiver bei Schneehöhen bis zu 2,5 m.

Einfache Installation

Das Netz des Schneenetzrechens wird auf der Bergseite des Systems angebracht, liegt jedoch in der selben vertikalen Ebene wie die Stützen, was die Installation deutlich vereinfacht. Jede Stütze wird bergseitig in Hangrichtung durch ein einzelnes Stahlseil abgespannt, um die Krafteinwirkungen zu kompensieren.

Grundplatte

Die Grundplatte des Schneenetzrechens ist ähnlich zur Grundplatte von normalen gelenkig-gelagerten Steinschlagschutzzäunen. Sie besitzt einen bergseitigen Zuganker und einen talseitigen Druckanker. Das untere Tragseil läuft durch eine Führung, welche das Seil in seiner Position hält und eine schonende Seilumlenkung zulässt.

Stützenkopf

Das obere Tragseil wird mit einer Seilklemme am Stützenkopf fixiert. Mit einer Umlenkhilfe wird das Tragseil bei großen auftretenden Kräften im Volllastzustand geschützt.

Anpassbar an topografische Bedingungen

Aufgrund der hohen Flexibilität des Omega-Netzes sind Trumer Schneenetze und Schneenetzrechen auch an schwieriges Terrain anpassbar. Somit können sie an Standorten installiert werden, die für starre Bauwerke ungeeignet sind.

Klassifikation
ModellTS-LV Schneerechen
Ausführunggelenkig-gelagert
Lasteinwirkung [kN/m2] max. 150
Typ. Bauwerkshöhe [m] max 2,5
Nachweisanalytisch
Hauptnetz
ModellOmega-Netz 4,5/135Omega-Netz 6,0/135
TypSteel Wire CableSpiralseilnetz
Seildurchmesser [mm]4,56,0
Seilkonstruktion1 x 71 x 7
Einzeldrahtdurchmesser [mm]1,52,0
KorrosionsschutzZn (Klasse A)Zn o. ZnAl (Klasse A)
Maschenweite [mm]100 x 100135 x 135
Gewicht [kg/m2]2,73,6
Zugfestigkeit berechnet [kN/m] 154246
Verbindung zu Seileneingefädelteingefädelt
Verbindung der Gitterbahnen1/4" Schäkel5/16" Schäkel
Omega-Netz

Das Omega-Netz wird als Hauptnetz in fast allen Trumer-Schutzzäunen und zur Böschungssicherung verwendet. Omega-Netze sind Drahtseilnetze, die aus Spiralseilen gefertigt werden. Die Spiralseile - bestehend aus dicken abrasionsbeständigen Drähten - werden bei der Herstellung zu omega-förmigen Drahtseilsträngen gebogen und anschließend miteinander verflochten. Dadurch entstehen extrem starke und flexible Drahtseilnetze mit besonders hohen Energieabsorbierungseigenschaften.

Tragseile
Anzahl pro Zaunabschnitt2
max. Seildurchmesser24
KorrosionsschutzZn o. ZnAl (Klasse A o. B)
Bremselemente pro Seil-
Bremselementmodell-
Mittelseile
Anzahl pro Zaunabschnitt2
max. Seildurchmesser24
Korrosionsschutzmax. Seildurchmesser
Bremselemente pro Seil-
Bremselementmodell-
Rückhalteseile
Anzahl pro Stütze1
max. Seildurchmesser24
Korrosionsschutzmax. Seildurchmesser
Bremselemente pro Seil-
Bremselementmodell-
Stützkonstruktion
StützentypHEA/HEB
Verbindung zur GrundplatteGelenkbolzen mit Splint
Integrierte SteighilfenSprossen alle 0,5 m
Seilführungintegriert
Ankeranzahl pro Grundplatte2
Grundplatte/Fundament
1.Stütze; 2.Seilführung; 3.Grundplatte; 4.Gelenkbolzen; 5.Ankermutter; 6.Unterlagscheibe 7.Anker
Bergseitige Verankerung
1.Rückhalteseil; 2.Ankerbügel; 3.Anker
Seitliche Verankerung
1.Seitenabspannung; 2.Oberes Tragseil; 3.Unteres Tragseil; 4.Mittleres Tragseil; 5.Ankerbügel; 6.Anker
Detail Seitenansicht
1.Stütze; 2.Seilführung; 3.Grundplatte; 4.Omega-Netz; 5.Rückhalteseil; 6.Ankerbügel; 7.Bergseitige Verankerung; 8.Anker
Internverankerung
1.Stütze; 2.Oberes Tragseil; 3.Unteres Tragseil; 4.Mittleres Tragseil; 5.Seitenabspannung
Frontansicht
1.Stütze; 2.Oberes Tragseil; 3.Unteres Tragseil; 4.Mittleres Tragseil; 5.Seitenabspannung; 6.Seitliche Verankerung

HINWEIS: Jedes Lawinenschutzsystem wird für seinen Einsatzort mit den standortspezifischen Lastbedingungen dimensoniert und entwickelt, so dass die genauen Details des Systems von Standort zu Standort variieren. Dies ist ein wichtiger Aspekt beim Lawinenschutz, da standardisierte (z. B. CE-gekennzeichnete Systeme) nicht auf standortspezifische Anforderungen eingehen können.

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