TS-DC Lambda

Anwendungsbereich
Der Debris Catcher mit Lambda-Rahmen ist eine Murbarriere, die für die höchsten und kompliziertesten Lastanforderungen entwickelt wurde. Im Gegensatz zu systemkonformen Steinschlagschutzzäunen werden Murbarrieren immer in Abhängigkeit der Gegebenheiten am Einbauort dimensioniert, um die sehr unterschiedlichen Eigenschaften des Murabflussprozesses und deren Wechselwirkung mit der Standorttopographie zu berücksichtigen. Diese Systeme gehören zu den größten und robustesten flexiblen Barrierenbauwerke der Welt.

Selbsttragend
Eines der Hauptmerkmale ist die eingespannte Stützkonstruktion, die es erlaubt, auf bergseitige Abspannseile zu verzichten. Dies ist wichtig, da alle im Ablagerungsbereich des Murstroms befindlichen Anker oder Seile bei einem Murereignis getroffen werden und zum Ausfall des Systems führen können. Die Stützkonstruktion besteht aus der Hauptstütze und einer talseitigen Aussteifung, die im oberen Bereich der Stütze ansetzt und zur talseitigen vorderen Kante des Fundamentes läuft.

Verbindung Stütze-Strebe
Die Verbindung zwischen Hauptstütze und Stützstrebe besteht aus Bohrungen und einem Bolzen mit einem großem Durchmesser, um eine einfache Installation zu gewährleisten. Dadurch wird die Stützkonstruktion an dieser Stelle zusätzlich verstärkt und ein Einknicken verhindert.

Grundplatte
Die Grundplatte wird mit vier Stabankern an ein Betonfundament oder den Fels angeschlossen. Die Stabanker besitzen meist nur eine kurze Länge und werden an die Bewehrung des Fundamentes angeschlossen.

Seilführung
Die Trag- und Mittelseile laufen durch Führungen, die sich an den Stützen befinden. Jede Führung besteht aus einer großen gebogenen Fläche, welche die Seile schützt und deren freie Bewegung zulässt. Die Führungen wurden robust und ohne bewegliche Teile entwickelt, um deren Langlebigikeit zu garantieren und Instandhaltungsarbeiten zu vermeiden.

Seitliche Verankerung (beengt)
Die auftretenden Lasten werden über die gesamte Netzhöhe durch die doppellaufenden Trag- und Mittelseile verteilt, die gemäß den Belastungsanforderungen einen Abstand von 0,5 bis 1,5 Metern besitzen. Bei Systemen, die an steilen Rinnenflanken enden, werden die Seilenden mit Bremselementen nicht durch die äußersten Omeganetzmaschen geführt, während das zweite Seilende (ohne das Bremselement) durch das Netz gewebt wird. Dadurch kann sich das Bremselement verformen, ohne das Netz von der Rinnenflanke wegzuziehen.

Seitliche Verankerung (nicht beengt)
Das System wird an den seitlichen Verbaurändern oder bei den Zwischenabspannungen des Zaunes mit normalen oder verstärkten Fels-/Bodennägeln im Baugrund verankert. Dies ermöglicht es das System in sehr langen Abschnitten zu bauen. Lange Systeme bestehen meist aus mehreren unabhängigen Abschnitten.

Überlauf-Abrasionsschutz
In Situationen, bei denen ein Überlauf zu erwarten ist und der Abrieb im Laufe der Zeit ein Problem darstellt, können Stahlwinkelprofile an den oberen Tragseilen eingesetzt werden, um diese zu schützen. Die Winkelprofile bedecken sowohl die Seile als auch die Oberkante des Netzes und werden in der letzten Bauphase installiert.

Wartung & Instandhaltung
Debris Catcher Systeme wurden entwickelt, um verschiedenen Wartungsanforderungen, die durch die Bauherren definiert wurden, gerecht zu werden. Beispielsweise können zu öffnende Netzverbindungen installiert werden, um die Demontage in bestimmten Bereichen zu ermöglichen. Die einzigartigen Eigenschaften des Omeganetzes in Kombination mit einer zu öffnenden Netzverbindung ermöglichen das Öffnen des Systems wie einen Vorhang und den Zugang mit schweren Maschinen zur Beräumung nach einem Murereignis. Da bergseitig keine Abspannseile verbaut werden, reduzieren sich die Wartungskosten nach einem Ereignis erheblich.

AVT-phx Bremselement
AVT-phx Bremselemente sind gewickelte Stahlelemente, die in die Länge gezogen werden, wenn Kraft auf sie einwirkt. Stärke und Durchmesser des verarbeiteten Flachstahls sowie die Anzahl der Wicklungen kann variiert werden, um die Absorbierung der Energie bestmöglich zu kontrollieren und an das System anzupassen. Da keine beweglichen Teile verwendet werden, sind sie nachweislich eine der sichersten und zuverlässigsten Bremselemente der gesamten Branche.
Klassifikation
Modell | TS-DC Lambda |
Ausführung | eingespannt |
Lasteinwirkung [kN/m2] | max. 150 |
Typ. Bauwerkshöhe [m] | max. 7,5 |
Nachweis | analytisch |
Hauptnetz
Modell | Omega-Netz 7,5/135 | Omega-Netz 9,0/185 | Omega-Netz 10,5/180 |
Typ | Spiralseilnetz | Spiralseilnetz | Spiralseilnetz |
Seildurchmesser [mm] | 7,5 | 9,0 | 10,5 |
Seilkonstruktion | 1 x 7 | 1 x 7 | 1 x 19 |
Einzeldrahtdurchmesser [mm] | 2,5 | 3,0 | 2,1 |
Korrosionsschutz | Zn o. ZnAl (Klasse A) | Zn o. ZnAl (Klasse A) | Zn o. ZnAl (Klasse A) |
Maschenweite [mm] | 135 x 135 | 185 x 185 | 180 x 180 |
Gewicht [kg/m2] | 5,6 | 6,8 | 10,5 |
Zugfestigkeit berechnet [kN/m] | 386 | 465 | 756 |
Verbindung zu Seilen | eingefädelt | eingefädelt | eingefädelt |
Verbindung der Gitterbahnen | 3/8" Schäkel | 7/16" Schäkel | 1/2" Schäkel |

Omega-Netz
Das Omega-Netz wird als Hauptnetz in fast allen Trumer-Schutzzäunen und zur Böschungssicherung verwendet. Omega-Netze sind Drahtseilnetze, die aus Spiralseilen gefertigt werden. Die Spiralseile - bestehend aus dicken abrasionsbeständigen Drähten - werden bei der Herstellung zu omega-förmigen Drahtseilsträngen gebogen und anschließend miteinander verflochten. Dadurch entstehen extrem starke und flexible Drahtseilnetze mit besonders hohen Energieabsorbierungseigenschaften.
Tragseile
Anzahl pro Zaunabschnitt | 4 (zwei obere, zwei untere) |
max. Seildurchmesser | 24 |
Korrosionsschutz | Zn o. ZnAl (Klasse A o. B) |
Bremselemente pro Seil | 1 |
Bremselementmodell | AVT-phx |
Mittelseile
Anzahl pro Zaunabschnitt | ortsbezogen |
max. Seildurchmesser | 24 |
Korrosionsschutz | Zn o. ZnAl (Klasse A o. B) |
Bremselemente pro Seil | 1 |
Bremselementmodell | AVT-phx |
Stützkonstruktion
Stützentyp | Lambda Rahmen |
Stütze-Strebe-Grundplatte Verbindung | Gelenkbolzen mit Splint |
Integrierte Steighilfen | Sprossen alle 0,5 m |
Seilführung | integriert |
Ankeranzahl pro Grundplatte | 4 (x2) |
Grundplatte/Fundament

Grundriss Grundplatte

Seitliche Verankerung

Die seitliche Verankerung kann direkt an einer steilen Böschung (z. B. Uferböschung) oder ähnlich wie bei einem Standard-Steinschlagschutzzaun erfolgen. Dadurch kann das System sowohl zum Schutz bei seitlich begrenzten als auch nicht begrenzten Strukturen eingesetzt werden.
Detail Seitenansicht

Grundriss

Frontansicht

HINWEIS: Alle Daten stammen aus einem Beispiel eines bestehenden Projektes. Jede Murgangbarriere wird für ihren Einsatzort mit den standortspezifischen Lastbedingungen dimensoniert und entwickelt, so dass die genauen Details des Systems von Standort zu Standort variieren. Dies ist ein wichtiger Aspekt beim Murgangschutz, da standardisierte (z. B. CE-gekennzeichnete) Systeme nicht auf standortspezifische Anforderungen eingehen können.