
Gelenkige Steinschlagschutzsysteme verfügen über eine von der Stütze unabhängige Grundplatte, welche durch einen Gelenkbolzen und Splint miteinander verbunden sind. Der Winkel zwischen Stütze und Grundplatte kann über die Rückhalteseile, die am Stützkopf und an den bergseitigen Ankern befestigt sind, variabel eingestellt werden.
Diese Systeme besitzen ein geringeres Gewicht - vor allem leichtere Stützen - und sind somit einfacher und flexibler an die Gegebenheiten vor Ort anpassbar. In schwer zugänglichem Gelände werden die Schutzzäune oft mit einem Helikopter installiert. Da der Stützenkopf über Rückhalteseile bergseitig abgespannt ist, wirken im Stützenfußbereich geringere Kräfte auf die Grundplatte. Daher ist der Aufwand beim Herstellen der Verankerung der Grundplatte seht viel geringer, meist bestehend aus zwei Fels- oder Bodennägeln und eventuell je nach Baugrund einem kleinen Fundament.
Gelenkige Schutzsysteme nehmen eine größere Fläche in Anspruch, da die bergseitigen Rückhalteseile zum Teil bis zu 7 Meter hinter dem Zaun (abhängig von der Höhe des Systems) verankert werden. Diese Abspannseile können die Wartung und Instandsetzung nach Stein- oder Blockschlägen erschweren oder auch von umstürzenden Bäumen getroffen werden.
Die nach ETAG 27 oder EAD 340059-00-0106 geprüften Systeme haben das Zulassungs- bzw. Bewertungsverfahren gemäß der “ETAG 27: Guideline for European Technical Approval of Falling Rock Protection Kits” bzw. "EAD 340059-00-0106: Falling Rock Protection Kits" der European Organisation for Technical Assessment (EOTA) durchlaufen. Dies bedeutet, dass ein 1:1 Feldversuch des Schutzzaunes für den maximalen Energieeintrag (MEL-Test) sowie das Serviceenergielevel (SEL-Test) durchgeführt wurde. Für weitere Informationen bezüglich der Testrichtlinien, klicken Sie hier.
